Das Marienburg-Museum steht auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes und verfügt über eine der spezialisiertesten Bernsteinsammlungen der Welt. Die Sammlungen umfassen fast 2.000 Exponate. Am wertvollsten sind Meisterwerke der Bernsteinkunst aus dem 17. und der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, hauptsächlich im königlichen und herzoglichen Preußen. Das bedeutendste davon ist die Schatulle von Christoph Maucher, die Ende des 17. Jahrhunderts in Danzig hergestellt wurde. Es war früher im Besitz von Sir TB Kitson aus Yorkshire. Der Sarg ist ein Kunstwerk von Weltklasse. Es zeichnet sich durch den Reichtum seiner Form, die Qualität des verwendeten Bernsteins, die verwendeten dekorativen Techniken und seine detaillierte Verarbeitung aus. Manche Dekorationselemente sind nur wenige Millimeter hoch. Auch die Thematik des Werks ist umfangreich – zahlreiche Szenen verweisen auf die Mythologie, aber auch auf andere in der Epoche anwendbare Muster. Die Schatulle hebt sich zweifellos von Mauchers Arbeiten aus Bernstein ab – vor allem durch ihre Form und Art des Gegenstandes. Bis heute sind mehrere bis ein Dutzend Werke erhalten, die diesem herausragenden Bernsteinhandwerker zugeschrieben werden. Dabei handelt es sich überwiegend um kleine Objekte, etwa einzelne, wenige Zentimeter hohe Kleinskulpturen oder Figurengruppen, die einst größere Gebilde bildeten.
Der Sarg ist eine der größten Bernsteinarbeiten, die in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts in Danzig geschaffen wurden. Der Schwerpunkt des Vortrags liegt auf der Präsentation neuer Erkenntnisse zum Sarg (Geschichte, Ikonographie, Konstruktion), die im Rahmen eines Forschungsprojekts im Museum in den Jahren 2021–2024 gewonnen wurden.
Fotos: Details von Mauchers Sarg aus den Sammlungen des Schlossmuseums in Malbork, Foto: Lech J. Zdrojewski, Fotoeigentum der Stiftung OKO-LICE KULTURY